Eine verrückte Idee (noch 16 Wochen)
Mit der Tür ins Haus: Wir gehen dann mal drei Monate lang
segeln auf der Ostsee. Vom 30.4. an haben wir ein Segelschiff – eine Bavaria 36
aus den 2000ern, falls es jemanden interessiert – gemietet und werden bis Ende
Juli damit unterwegs sein.
Photo by Markus Ewert on Unsplash |
Schon lange hatten wir einen Traum: Wenigstens eine kurze
Auszeit in Familie machen. Im September 2021 hatten wir eine Idee, die uns dem
plötzlich schnell näher brachte. Man könnte eine mittelgrosse Runde auf der Ostsee
segeln und dabei die schwedischen Kanäle mitnehmen. Das Ostsee-Handbuch pries
diese Route als lohnenswert an. Das gefiel uns so, dass wir bei Vercharterern
mit Langzeitangeboten anfragten, eines der Angebote reservierten und zu
recherchieren begannen. Können wir die Kinder aus der Schule nehmen und selbst unterrichten?
Bekommen wir unbezahlten Urlaub? Was wird mit der Wohnung, dem Auto etc.?
Und überhaupt: Kann ich das?
Diese Frage musste schnell beantwortet werden. Seit 2015 besitze ich den Schweizer D-Schein, erworben bei der Marina Segelschule in Luzern. Den Sportbootführerschein See hatte ich seit 2020 in der Tasche, erworben bei Marian von Oberseeboating in Lachen am Zürichsee. Kurze Zeit später erwarb ich dank Software von boatdriver autodidaktisch den Funkschein (sogar LRC) in Biel. Im März 2021 hatte ich die Theorieprüfung zum Sportküstenschifferschein (SKS) am Bodensee bestanden. Nach einem Ostseetörn rund Rügen 2018 folgten nun ein Kurztörn mit segelnundmeer.at auf der nördlichen Adria an Pfingsten 2021 und ein Helgolandtörn in sehr kleiner Crew mit der Yachtschule Eichler im September 2021. Ein wenig Segelerfahrung in verschiedenen Revieren ist also auch vorhanden. Für November ergab sich die Gelegenheit zu einem SKS-Praxistörn bei Mola in Breege (Insel Rügen). In einer tollen Crew mit unserem Skipper Klaus bereiteten wir uns Manöver über Manöver fahrend mit viel Spass auf die Prüfung vor, die auch tatsächlich alle bestanden. SKS auch in der Tasche. Damit ist die Sache formal schon einmal geregelt. Ich darf also los und bin offiziell qualifiziert. Die Frage nach dem Können stellt sich aber natürlich immer noch. Das muss sich dann zeigen. «Langsam angehen lassen, Schiff kennenlernen, keine Risiken zu Beginn…» (Viele gute Ratschläge habe ich schon bekommen.) Ein bisschen Zeit zum Üben und Dazulernen bleibt ja auch noch.
Urlaube wurden bewilligt, die Kinder von der Schule
dispensiert – und plötzlich hatten wir einen Chartervertrag unterschrieben,
eine Anzahlung geleistet, Seekarten bestellt und angefangen Listen zu
schreiben: Ausrüstung, Wunschziele, To Do (oder: Tu Du!), etc. pp. Derzeit
schwanken wir zwischen Euphorie, Kopfschütteln und gehörigem Respekt – aber wir
freuen uns sehr darauf.
In diesem Blog werden wir – später auch mit Bildern, Videos und Links – von unserer Planung, Vorbereitung und natürlich von der Reise berichten. Bleibt dran.
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