Mittwoch, 30. März 2022

Ostseesegeln 2022 - 6

 Ein Vorgeschmack auf dem Bodensee (noch 5 Wochen)

Am letzten Wochenende waren wir schon einmal «Vorsegeln» auf dem Bodensee. Erstens war tolles Wetter (aber leider wenig bis kein Wind) und zweitens eine gute Gelegenheit, mit guten Freunden ein schönes Wochenende zu verbringen. Wir haben die Chance genutzt und uns mit Manövern und Techniken vertraut gemacht, die wir noch nicht praktisch probiert hatten. Wir haben verschiedene Leichtwindsegel (Briser, Genaker, Spinnaker) ausprobiert, den Spibaum vorbereitet und gesetzt, die Genua ausgebaumt, einen Bullenstander geriggt. Wie üblich gilt: Alles, was man einmal bei wenig Wind und im Trockenen gemacht hat, verliert seinen Schrecken.

Zudem haben wir – in Vorbereitung auf die zu erwartenden Wassertemperaturen in der Ostsee – einmal ein (sehr!) kurzes Bad im 8 Grad kalten Bodensee genommen. Das war ein Spass!


Schon als wir uns für die Reise entschieden haben, kam die Idee auf, dass wir die Gastlandflaggen selbst nähen können  für Dänemark, Schweden, die Aaland-Inseln und Finnland. Das haben wir jetzt in den letzten Wochen auch schon (fast) erledigt. Wir freuen uns darauf, all diese Länder zu besuchen.

Gastlandflaggen? Was das ist, wollt Ihr wissen? Also: Jedes Schiff hat eine Nationalität, wo es eingeschrieben ist. Diese Nationalflagge führen die meisten Yachten am Heck – eigentlich nur tagsüber und auf jeden Fall in Hoheitsgewässern des eigenen und anderer Staaten. Befährt man aber die Hoheitsgewässer anderer Staaten, so führt man die Flagge dieses Staates in kleinerer Ausführung an Steuerbord in der Nähe des Mastes. Damit anerkennt man (nicht nur, aber auch symbolisch) die Rechtsordnung des Gastlandes. Alles klar?


Montag, 7. März 2022

Ostseesegeln 2022 - 5

Reisen und Sorgen (noch 8 Wochen)

Segeln ist aus verschiedenen Gründen toll. Einer davon: Man reist (idealerweise, wenn das Wetter mitspielt) ziemlich CO2-neutral. Wir haben uns vorgenommen, auf unserer Reise unseren Fussabdruck möglichst klein zu halten. Das Müllproblem wird schwierig. Wir wollen möglichst wenig Abfall – insbesondere Plastikmüll – produzieren. Das wird uns wohl bei den Einkäufen so einiges abverlangen. Etwas leichter wird es bei der An- und Abreise zum Ausgangshafen. Wir lassen das Auto in Luzern stehen und reisen mit dem öffentlichen Verkehr an die Ostsee und Ende Juli wieder zurück. Dazu müssen wir das Gepäck ein wenig reduzieren und vielleicht einen kleinen Teil schon vorausschicken, aber das ist es uns wert.

Leider machen sich zurzeit noch andere Sorgen breit. Wie wird sich Putins Aggression noch entwickeln? Wie sicher wird in 2 Monaten das Reisen auf der Ostsee sein? Wir gehen nicht davon aus, dass unsere Pläne da direkt betroffen sein werden, aber in der momentanen sicherheitspolitischen Lage ist wohl leider so gar nichts wirklich gewiss…