Baltrum
Von Langeoog fuhren wir - mehrheitlich motorsegelnd - noch Baltrum weiter. Zunächst einmal gab es - allerdings unfreiwillig - die obligatorische Boje-über-Bord-Übung mit einem von Bord gefallenen Kugelfender, weil der Fenderknoten nicht gehalten hat. Kann passieren. Im Wattfahrwasser kommt dann zum ohnehin schon Konzentration erfordernden Manöver noch dazu, dass man auf die Wassertiefe achten muss und nicht ins Flache geraten will, wo man sich dann fest fährt, nicht mehr wegkommt und dem Fender (im Notfall: der über Bord gegangenen Person) nur noch traurig nachwinken kann, während er/sie von der Strömung irgendwohin getragen wird. Aber wir haben unseren Kugelfender wieder eingefangen.
In Baltrum blieben wir einen Tag, um die Insel ein wenig kennenzulernen. Sie ist ausreichend klein, um an einem Tag komplett zu Fuss umrundet zu werden.
Man wandert durch eine Watt- und Dünenlandschaft am Südufer entlang und dann über den breiten Sandstrand an der Nordküste zurück in Richtung Dorf. Unterwegs geht es zurzeit an der Baustelle vorbei, wo gigantische Rohre als Kabeldurchführungen in Horizontalbohrung unter der Insel durchgeschoben werden, um später den Strom vom Offshore-Windpark in Richtung Festland zu leiten. Der Strand und die Surferbar luden zum Verweilen und zum ersten Nordseebad ein. Die Jungs spielten mit anderen Kids Fussball, Ladderball und anderes, während wir uns ein kühles Getränk schmecken liessen. Sehr gemütlich.
Norderney
Einen wunderbaren Segeltag gab es für die Überfahrt von Baltrum nach Norderney. Immer um Halbwindkurse herum segelten wir fast die gesamte Strecke durch das Wattfahrwasser bis vor die Hafeneinfahrt von Norderney. Dort fand ich den quer zur Hafeneinfahrt setzenden Ebbstrom tatsächlich sehr beeindruckend. Man muss deutlich vorhalten, um nicht in die Hafenmauer getrieben zu werden, obwohl man eigentlich die Einfahrt anpeilt. Der Hafen selbst war erstaunlich voll - wir lagen letztlich im Päckchen in dritter Reihe an unseren holländischen Segelkollegen von der DRIFT und einem riesigen 47-Fuss-Aluminium-Segler. Es waren viele sehr grosse Schiffe da. Überhaupt war CINNA NAUKA hier in Norderney eins von den ganz kleinen Schiffen - sie heisst ja auch so.
Auch in Norderney verbrachten wir einen Hafentag. Zunächst kaufen wir Lebensmittel, und ein bisschen Bootszubehör. Dann trugen wir unsere zwei Dieselkanister dreimal zur Tankstelle, um endlich CINNA NAUKAs Tank zu füllen.
Dann nahmen wir den Bus in Richtung Stadtmitte und gingen shoppen in Norderney City. Auf der Wanderung zurück entlang der Westküste öffnete sich der Blick in die berüchtigten Seegaten von Dovetief und Schluchter, die aus der Nordsee an Norderney vorbei ins Wattenmeer führen. Bei Wind von 5 Beaufort aus Nord und genau dorthin ablaufendem Strom baute sich da eine kräftige Welle auf, durch die wir keinesfalls hätten segeln wollen.
Bevor wir am Freitagmorgen weiterfuhren, erkundeten wir noch auf einem langen Spaziergang das Watt und das sehr schöne Vogelschutzgebiet gerade östlich vom Hafen: Austernfischer, Löffler, Reiher, Möwen, Kormorane und viele mehr gaben sich ein Stelldichein.