Freitag, 11. Juli 2025

CINNA NAUKA auf Tour - die letzten Vorbereitungen

 Seit 6. Juli sind Benjamin und ich nun bei Cinna Nauka und haben noch einmal eine Woche gearbeitet, gebastelt, gewerkelt und Baustellen beseitigt. Eine lange To-Do-Liste haben wir uns dafür vorgenommen. Aber wie immer geht erst einmal etwas schief und bringt den Plan durcheinander. Dieses Mal:

Wir haben am Sonntag den Wassertank gefüllt. Ich wunderte mich irgendwann, dass der nicht voll wurde - was man normalerweise daran erkennt, dass das Wasser beim Einfüllstutzen überläuft -, bis Benjamin Wasser im Schiff meldete. Der Inspektionsdeckel für den Wassertank war gebrochen und von den Vorbesitzern nur ungenügend repariert worden, sodass nun das Wasser dort auslief und nach den Vorschiffsmatratzen nun das Schiff füllte. Eine Pump- und Wischaktion später war das Schiff wieder trocken, die Matratzen brauchten dafür einen ganzen Tag. Der Inspektionsdeckel wurde etwas aufwändiger repariert, aber da muss früher oder später sicher ein neuer angefertigt werden. Jetzt hält es mal, aber wir füllen den Tank vorsichtshalber nicht bis zum oberen Rand.

Aber nun die To-Do-Liste: An der Elektrik war noch einiges zu tun. Jetzt haben wir ein paar USB-Steckdosen an Bord, die Batterien sind neu verkabelt und das Funkgerät mit AIS läuft jetzt (siehe unten...). 

Gleich am Montag war Benjamin einmal mit dem Bootsmannsstuhl im Mast und hat die Leine an der Backbord-Saling wieder eingefädelt, sodass wir jetzt ein vollständiges Set an Lazyjacks haben. Ihr erinnert Euch: ich hatte die Leine dummerweise an Himmelfahrt ausrauschen lassen. 

Dann haben wir einige Beschläge montiert: Fallenklemme und Winsch auf dem Kajütdach ...

... eine Klemme für die Rollleine des Vorsegels ...

... sowie Ringe für die Befestigung der Sicherungsleinen, an der wir uns befestigen und so sicher an Bord bewegen können.

Dann wurde die Achterkabine saniert und ein Stauplan ausgedacht. Nebenbei immer wieder Schiff putzen und Kleinigkeiten erledigen.

In Luzern hat Melanie in der Zwischenzeit schicke neue Namensschilder genäht, die an der Reling Platz finden. Seit gestern (11.7.) ist die Familie nun komplett an Bord.

Gestern bin ich dann noch einmal in den Mast gestiegen und habe dort ein zusätzliches Fall angebracht, die Windex repariert (und ein neues Problem dort verursacht) und die Topplaterne inspiziert.

Für diese Arbeiten mussten wir noch einmal zum Mastenkran fahren, der mich sicherer nach oben bringt als das eigene Rigg. Auf dem Weg zwischen Liegeplatz und Mastkran ist uns ein nerviges, aber sehr (!) lehrreiches Malheur passiert. Wir haben vergessen, vorher das Seeventil für die WC-Abpumpung zu schliessen (das war offen, weil wir auch die Toilette getestet und in Gang gesetzt haben). Das führte dazu, dass durch die Fahrt Wasser aus dem Hafen ins WC gezogen wurde und wieder einmal langsam das Schiff unter Wasser setzte. Zum Glück auf kurzer Fahrt im Hafen und nicht auf langer Fahrt draussen auf See. Wir haben wieder abgepumpt und gewischt. Es dauerte eine Weile, bis ich die Ursache gefunden hatte, aber dafür sind wir jetzt um eine sehr wichtige Erfahrung reicher geworden. Das wird uns sicher nicht noch einmal passieren.

Ab heute (12.7.) sind wir nun unterwegs, Abfahrt ist gegen 12 Uhr. Da wir ein AIS-Signal senden, könnt Ihr uns nun live verfolgen. AIS ist das Automatische IdentifikationsSystem für Schiffe. Es dient der Verhütung von Kollisionen. Grosse Schiffe und Berufsschiffe müssen das haben, wir können - und ich wollte das gerne auf meinem Schiff installieren.

In der App oder auf der Website "Marine Traffic" könnt Ihr nach Cinna Nauka suchen, dann sehr Ihr, wo wir gerade unterwegs sind.