Mittwoch, 4. Mai 2022

Ostseesegeln 2022 - Burgtiefe bis Warnemünde

Sie hatten doch Abenteuerurlaub gebucht, oder?

Drei Probleme gelöst

In Burgtiefe kümmerten wir uns erstmal ums Schiff. Das erste gelöste Problem war der Autopilot. Es gibt zwar eine Anzeige dafür, die auch etwas anzeigt, aber keinen eigentlichen Autopiloten. Kein Autopilot - nichts defekt.

Beim Plotter hiess es, wir sollten ihn einsenden und warten, dass uns ein neuer geliefert würde. Das konnten wir uns nicht recht vorstellen und beauftragten einen lokalen Bootselektriker mit der Fehlersuche. Es stellte sich heraus: Das Stromversorgungskabel für den Plotter war an beiden (!) Enden nur locker verbunden und löste permanent Wackelkontakte aus. Einmal festmachen, fertig. Plotter läuft wieder. 

Für Problem Nummer drei konnten wir die lokale Volvo Penta-Vertretung gewinnen. Die sagten: "Das Problem ist bekannt, kann passieren und kann keiner was für: Die Motorsteuereinheit muss ersetzt werden. Aber das schaffen wir erst morgen." 

Das alles bedeutete für uns einen Hafentag in Burgtiefe. Der Burger See ist ein Vogelparadies und Naturschutzgebiet. Und gerade jetzt ist Brut- und Durchzugszeit, also einiges zu sehen.


Etappe nach Kühlungsborn

Am Dienstag ging es nach kurzer Operation am offenen Motor gleich weiter mit Ziel Kühlungsborn. Windstärken anfangs um 20, in Böen 25 Knoten brachten uns schnell voran. Leider drehte der Wind immer weiter, so dass wir aus der direkten Richtung nach Süden abweichen mussten. Aus den direkten 25 Seemeilen wurden dadurch etwa 31. In der Anfahrt nach Kühlungsborn dann wieder Schweinswale - dieses Mal mindestens drei.

Skipper über Bord und andere Sorgen 

Der heutige Morgen begann mit leichten Kopfschmerzen, aber die waren schnell vergangen. Erstmal stellte sich die Frage, warum die Hauptsicherung raus ist. Es war Kondenswasser in die Verteilerdose getropft. Eine Dusche später wieder an Bord begann ich - der 4*-Marina angemessen - das Schiff zu putzen. Am Heck rutschte mir der Schuh mit Schwung über die Bootskante und ich landete zwischen Boot und Steg im 8° kalten Ostseewasser. Wach! Kopfschmerz weg. Gut, dass wir im Bodensee und Vierwaldstättersee schon einmal geübt hatten. Handy nass und nicht wieder anzukriegen. Mist. Das muss ich mir jetzt die nächsten 13 Wochen anhören. 

Ausserdem ist das Küchenpapier leer. Wo haben wir das verstaut? Ach ja, in der Bilge. Was ist das da? Wasser? Salzig? Ölig? Etwa einen Zentimeter hoch in der Bilge. Wo es herkam - keine Ahnung. Wir haben es rausgetrocknet und es kam bislang nicht wieder. Wir behalten das im Auge... Melanie macht derweil entspannt am Steg Yoga - schliesslich sind wir ja zur Entspannung hergekommen.

Es folgte ein wunderbarer Segelschlag von knapp 15 sm nach Warnemünde, wo wir im Yachthafen Hohe Düne liegen und uns auf den sehr langen Schlag morgen nach Hiddensee freuen. Hoffen wir, dass der Wind mitspielt.  



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